Schulterschmerzen

Von Schulterschmerzen können wir in jedem Alter betroffen sein, meistens ist die Beweglichkeit des Schultergelenks deutlich eingeschränkt und die Schmerzen treten bei bestimmten Bewegungen auf. Die Ursachen für Schulterschmerzen können sehr vielschichtig sein, eine Hauptrolle spielen jedoch eine fehlerhafte Körperhaltung, einseitige Bewegung und daraus resultierende überspannte oder verkürzte Muskeln. Schulterschmerzen können auch aus dem Nacken in den Arm hinein ausstrahlen. Monotone Bewegungen können so also drastische Auswirkungen auf die Schultern haben, da diese, fast unabhängig vom Skelett, zum großen Teil über Muskeln stabilisiert werden. Schulterschmerzen spüren die meisten Patienten vor allem beim Anheben der Arme, häufig treten diese an der Außenseite der Schulter auf.

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Anatomie der Schulter

Der Begriff Schulter umfasst in der Regel den Bereich des Schultergürtels, inklusive der anliegenden Muskulatur, der beide Arme mit dem Körperstamm verbindet. Die Fixierung und Bewegung der Schulter erfolgt vorwiegend durch Muskeln und nicht durch dehnbare Bänder, wie beispielsweise in der Hüfte. Aus diesem Aufbau ergibt sich einerseits eine sehr große Beweglichkeit, andererseits jedoch auch eine besondere Anfälligkeit für Verletzungen oder Verschleiß.

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Die Schulter besteht aus 5 Gelenken, einem Hauptgelenk, dem eigentlichen Schulterhauptgelenk und vier Nebengelenken. Das Hauptgelenk bilden Oberarmkopf und Schulterpfanne. Es ist aufgebaut aus:

  • Knochen
  • Gelenkkapsel
  • Bändern
  • Muskeln und Sehnen
  • Schleimbeutel
  • Haut- und Unterhautfettgewebe
  • Nerven

Die zentralen Bestandteile des Schulterhauptgelenkes sind die Schulterpfanne und der Oberarmkopf. Beide sind vom Gelenkknorpel überzogen. Im Gegensatz zur Hüfte ist die Schulter ein lockeres, weichteilgeführtes Gelenk, was aufgrund dieser Tatsache jedoch instabiler und anfälliger für Ausrenkungen ist. Um die Stabilität der Gelenkfläche zu erhöhen, ist die Schulterpfanne am Rand von einer Knorpellippe, dem Limbus oder auch Labrum, umgeben.

Das Hauptgelenk wird zum benachbarten Gewebe durch die Gelenkkapsel abgegrenzt. Deren elastische Struktur trägt erheblich zum Bewegungsumfang der Schulter bei. Besonders wichtig ist die Funktion zur Bildung der Gelenkschmiere (Synovialflüssigkeit) an der Innenseite der Kapsel, die für ein ordentliches Gleiten der Knochen gegeneinander sorgt. Die Bänder der Schulter verstärken die Gelenkkapsel und befinden sich außerhalb des inneren Hauptgelenkes und haben eine besondere Bedeutung im Rahmen von Schulterschmerzen durch Ausrenken oder bei Instabilitäten.

Die Schulter umgebenden Muskeln und Sehnen sorgen dafür, dass die Kugel des Oberarmkopfes bei Bewegung in der Pfanne bleiben. Der wichtigste Muskel ist der obere Schultergrätenmuskel. Häufig sind Risse, Einklemmungen und Kalkablagerungen in diesem Muskel die Ursache für Schulterschmerzen. Zusammen mit vier anderen Muskeln und verschiedenen Sehnen bildet er die Rotatorenmanschette, die für eine schmerzfreie Bewegung und die Stabilität des Schultergelenkes sorgt. Da der sehnige Anteil der Rotatorenmanschette unter Spannung steht und schwächer durchblutet wird, befinden sich Risse oft in diesem Bereich.

Die Äußere Kontur der Schulter bildet der Deltamuskel, seine wichtigste Aufgabe ist die Abspreizung des Oberarmes. Der Bizeps liegt vorm auf dem Oberarm und tritt bei Anspannung des Oberarmes und angewinkeltem Ellenbogengelenk deutlich hervor. Beide Muskeln sind, insbesondere bei Bodybuildern, unter Anspannung deutlich zu erkennen.

Zwischen den einzelnen Geweben bilden die Schleimbeutel eine Gleitschicht, einen Puffer. Sie verhindern, dass Muskeln, Knochen und Sehnen aufeinander reiben und schützen die einzelnen Gewebeschichten. Entzündet sich so ein Schleimbeutel, z.B. weil es zu eng ist zwischen Muskulatur und Schulterhöhe oder weil eine rheumatische Erkrankung vorliegt, entstehen starke Schulterschmerzen. Bei länger anhaltenden Entzündungen kann es zu Verklebungen und damit verbundenen Einschränkungen der Bewegungsfreiheit kommen.

Die äußeren Schichten der Schulter bilden die Haut und das Unterhautfettgewebe mit den Schweißdrüsen als Kühlsystem in der Achselhöhle.

Der wichtigste Nerv in der Schulter ist der Achselhöhlennerv, er verläuft in der Tiefe im vorderen Bereich und zieht sich schräg von vorn innen nach hinten außen durch die Achselhöhle bis an die Rückseite des Oberarmkopfes an dessen Außenseite. In seltenen Fällen können auch Einklemmungen von Nerven auch die Ursachen für Schulterschmerzen sein. 

Verschiedene Arten von Schulterschmerzen

Viele der auftretenden Schulterschmerzen haben ihre Ursache in der sie umgebenden Muskulatur im Bereich der Rotormanschette. Auch in der Schulter unterscheidet man nach akuten oder chronischen Schulterschmerzen. 

Akute Schulterschmerzen treten oft nach Unfällen plötzlich und unvermittelt auf. Dazu gehören Prellungen, Zerrungen, Überdehnungen von Schultersehnen und Auskugelungen. Aber auch Sehnenrisse oder Knochenbrüche sind Auslöser akuter Schulterschmerzen. Bei akuten Schulterschmerzen stehen strukturelle Schäden im Vordergrund, die sich gut durch Schonung und Ruhestellung behandeln lassen. Bei Rissen und Brüchen jedoch muss häufig eine Operation der Sehnen- oder Knochenfragmente durchgeführt werden.

Demgegenüber stehen chronische Schulterschmerzen, die sich oft über einen längeren Zeitraum hinziehen und nicht mit einem konkreten Ereignis in Verbindung gebracht werden können. Oftmals beruhen sie auf Verschleiß oder entzündlichen Veränderungen in der Schulter. Bei deren Behandlung geht es häufig darum, die Schulterschmerzen und die Entzündungen zu kontrollieren und eine Versteifung der Schulter zu verhindern. Eine Therapie erfolgt also meistens konservativ, medikamentös und durch Physiotherapie.

Nachtschmerzen weisen auf Strukturschäden, wie Risse in Sehnen, Kalkablagerungen oder Verschleiß hin und sind ein ernst zu nehmendes Problem. 

Auslöser Halswirbelsäule

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Häufig liegt die eigentliche Ursache in der Halswirbelsäule und die Schmerzen strahlen bis in die Schulter aus. Schulterschmerzen können auch aufgrund von Nerveneinklemmungen, Wirbelkanalverengungen oder eines Bandscheibenvorfalls der Halswirbelsäule entstehen.

In der Mehrzahl ist nicht die Erkrankung des Schultergelenks die Ursache für Schulterschmerzen, sondern schulternahe Bänder, Sehnen oder Muskeln. 

Aufgrund der komplexen Anatomie des Schultergelenks können Schulterschmerzen verschiedene Ursachen haben. Neben Muskelverspannungen, Erkrankungen von Knochen, Gelenken, Haltungsschäden können auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Erkrankungen der Schilddrüse die Entstehung von Schulterschmerzen begünstigen.

Die unzureichende Vorbereitung des Körpers und des Bewegungsapparates auf neue fordernde sportliche Aktivitäten in der Freizeit sind Ursache für häufiger werdende Erkrankungen in Verbindung mit Schulterschmerzen. Auch die zunehmend längere Lebenserwartung führt zu einer höheren Rate von Erkrankungen an der Schulter bei älteren Menschen. 

Ursachen von Schulterschmerzen

Nicht immer muss es die Schulter sein, es gibt sehr viele Ursachen für Schulterschmerzen, einen ersten Hinweis gibt die Anamnese. Ist es ein Ruhe-, Bewegungs-, oder Ausstrahlungsschmerz, abhängig von der Beantwortung dieser Fragen kommen also eine Reihe von Erkrankungen als Ursache für Schmerzen und Bewegungseinschränkungen infrage. 

Durch innere Organe können ebenfalls Schmerzen in der Schulter entstehen:

  • ein Herzinfarkt in die linke Schulter oder in den linken Arm ausstrahlen
  • eingeklemmte Gallensteine können Schulterschmerzen auf der rechten Seite verursachen
  • Ganzkörpererkrankungen wie Rheuma u.ä. können die Schulter befallen
  • Störungen sogenannter Muskelketten verursachen Schulterschmerzen, bei denen die Ursache weit von der Schulter entfernt liegen. 

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Behandlung nach Liebscher und Bracht

Einengung (Impingement-Syndrom)

Beim Impingement-Syndrom entsteht an der größten Schwachstellen der Schulter, es kommt zu einer Einklemmung zwischen der Kugel des Oberarmes und dem Schulterdach, weil der Tunnel unter dem Schulterdach, durch den der Supaspinatusmuskel und seine Sehnen verlaufen,eingeengt ist. Muskel, Sehnen und Schleimbeutel des Muskels werden quasi eingequetscht. Das Gleiten der Muskulatur ist gestört und die Sehnen entzünden sich. Im späteren Krankheitsverlauf können diese sogar auffasern oder reißen. 

Bei häufigem Arbeiten über Kopf, beispielsweise beim Malern, wird die Beweglichkeit der Schulter in Verbindung mit hoher Kraftentfaltung in extremer Streckung stark gefordert. Erfolgt diese Belastung über einen längeren Zeitraum, führt das zu den typischen Schmerzen dieses Syndroms. Beim Abspreizen des Armes ist dann vor allem der Winkel zwischen 60 und 120° schmerzhaft. Ursache kann neben den genannten Überbelastungen und Verschleißerscheinungen auch eine angeborene anatomische Enge in der Schulter sein. Das Impingement-Syndrom ist eine der häufigsten Ursachen für Schulterschmerzen.

Für die Behandlung stehen verschiedene konservative Methoden wie Physiotherapie, Kryotherapie (Wärme- und Kältebehandlung), Stoßwellentherapie zur Verfügung. Je früher jedoch die Behandlung beginnt, desto besser sind die Heilungschancen. Erst wenn nach mehrmonatiger Therapie keine Besserung eintritt, kann ein operativer Eingriff, eine sogenannte subakromiale Dekompression, die Schulterschmerzen lindern.

Schultergelenkenzündung oder Schleimhautenzündung (Synovalitis)

Eine dünne Schleimhaut kleidet das Schultergelenk von innen aus und produziert regelmäßig Flüssigkeit (Gelenkschmiere) zur Ernährung des Knorpels und zur Verbessung der Gleitfähigkeit der Knorpelflächen. Entzündet sich diese Schleimhaut, beeinträchtigt das die Gleitfähigkeit und erhöht die Flüssigkeitsabsonderung. Es kommt zu schmerzhaften Ansammlungen der Flüssigkeit im Schultergelenk, stechenden Schulterschmerzen und zu Hautrötungen. Die Ursache der Entzündung liegt meist in einer Überlastung oder Verletzung, aber auch Stoffwechselerkrankungen, Viruserkrankungen und Rheuma können zu diesen Schleimhautentzündungen führen.

Die wichtigste Maßnahme der Behandlung ist die Entlastung, Ruhigstellung und Kühlung in Kombination mit schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten. Die durch die Entzündung geschädigte Schleimhaut wächst nach kurzer Zeit wieder nach.

Kalkschulter (Tendinosis calcarea)

Bei der Kalkschulter kommt es zu Kalkablagerungen in den Sehnen der Rotatorenmanschette, häufig auch in der Supraspinatussehne. Am Anfang der Erkrankung, der Kalkbildungsphase, entstehen an bestimmten Stellen innerhalb der Manschette vermehrt Faserknorpel, aus denen sich im weiteren Verlauf kleine Kalziumdepots bilden, die im Laufe der Verkalkung immer mehr miteinander verschmelzen.

Dieser Vorgang kann mehrere Jahre dauern, bis sich bei fortschreitender Erkrankung der Kalk irgendwann verflüssigt. Fresszellen des Immunsystems haben daran einen maßgeblichen Anteil. Sie beginnen, die Kristalle abzubauen und abzutransportieren. Dabei kann es zu Veränderungen der Ablagerungen und zu Entzündungen kommen, bei denen das Sehnengewebe aufquillt und sich der Druck in der Manschette bzw. in der Sehne erhöht. Nach diesem Prozess der Ablagerung kommt es zur Selbstheilung der Schulter. Es bildet sich Narbengewebe und es entstehen neue Sehnenfasern.

Bei der Kalkschulter ist die Bandbreite der Beschwerden sehr groß, von absoluter Schmerzfreiheit bis hin zu extremen Schulterschmerzen ist alles möglich. Zu Beginn der Erkrankung treten besonders belastungsabhängige Schmerzen auf, im fortgeschrittenen Stadium kann als dauerhaftes Symptom zusätzlich ein nächtlicher Schmerz auftreten. Schulterschmerzen, die durch eine Kalkschulter hervorgerufen werden, können sehr unregelmäßig sein und ständig wechseln, was eine eindeutige Diagnose dieser Krankheit deutlich erschwert.

Die Behandlung einer Kalkschulter erfolgt in den meisten Fällen konservativ, z.B. mit Stoßwellentherapien. Die Schulter wird mit Orthesen ruhiggestellt und entlastet. Nach Abklingen der Beschwerden kann mit leichten Bewegungsübungen begonnen werden. Erst wenn diese über einen längeren Zeitraum keine Besserung bringen oder die Kalkdepots bereits zu groß sind, ist eine Operation als Alternative in Erwägung zu ziehen.

Entzündung des Schleimbeutels (Bursitis)

Der Schleimbeutel ermöglicht die freie Bewegung der Muskeln und Sehnen gegeneinander. Reizungen, ungewohnte Bewegungen oder Druck können zu Entzündungen des Schleimbeutels und zu stechenden Schulterschmerzen bis hin zur Versteifung des Schultergelenks führen. Die Schulterschmerzen treten besonders bei Heben der Arme und nachts im vorderen und im seitlichen Bereich der Schulter auf. 

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Vor allem der Schleimbeutel unter dem Schulterdach und unter dem Deltamuskel sind betroffen. Exzessive Belastungen der jeweiligen Schulter bei der Arbeit in und über Schulterhöhe und beim Sport können eine solche Entzündung auslösen. Viele klassische Schultererkrankungen führen zu mechanischen Irritationen im Tunnel unter dem Schulterdach und können eine Entzündung des Buritis subakromalis verursachen. Häufig treten die Schmerzen bei untrainierten oder neuen ungewohnten Bewegungen auf, oft nehmen die Patienten eine Schonhaltung ein, aus denen sich häufig eine längere Bewegungseinschränkung entwickelt. Die Schulterschmerzen können akut innerhalb weniger Stunden oder Tage auftreten, häufig sind sie jedoch chronisch und entstehen über mehrere Wochen oder Monate. 

Bei der Behandlung wird das Schultergelenk ruhiggestellt und mit kalten Kompressen gekühlt. Entzündungshemmende Schmerzmittel lindern die Entzündungen und die Schmerzen. Auch Wickel aus Quark und essigsaurer Tonerde können die Beschwerden lindern. Physikalische Therapien wie Eis, Ultraschall oder auch Akkupunktur können ebenfalls zum Einsatz kommen. 

Sind die Schleimbeutel bereits vernarbt, können diese auch operativ mittels Schulterarthroskopie entfernt werden.  

Frozen Shoulder (adhäsive Kapsulitis)

Plötzlich auftretende Schulterschmerzen, die fast immer einseitig sind, können auch durch nicht-bakterielle Entzündungen der Gelenkkapsel verursacht werden. Dabei schrumpft und verklebt die Gelenkkapsel des Schultergelenks. Es entstehen stechende Schulterschmerzen und die Bewegungsfreiheit der Schulter ist stark eingeschränkt. Nach der entzündlichen Phase ist die Schulter über einen längeren Zeitraum (4-6 Monate) praktisch unbeweglich, später (nach 8-12 Monaten) beginnt ein über mehrere Monate dauerndes „Auftauen“ der Schulter, bei dem die Beweglichkeit der Schulter langsam zurückkehrt.

Die Behandlung erfolgt fast immer konservativ mithilfe von Schmerzlinderung durch entzündungshemmende Medikamente und Physiotherapie Manuela Schreiber . In sehr schweren Fällen kann die Verklebung durch einen Schulterarthroskopie operativ gelöst werden.

Schulterarthrose (Omarthrose)

Unter Schulterarthrose versteht man die kontinuierliche Abnutzung des Schultergelenks mit schmerzhafter Einsteifung und kontinuierlichem Knorpelverlust. Durch den fehlenden Knorpel reduziert sich die Gleitfähigkeit und die Beweglichkeit des Gelenks. Die Schulterschmerzen sind dumpf, tiefliegend und können sich bei Belastung verstärken. Ursache kann Verschleiß nach Unfällen (posttraumatische Omarthrose) oder anlagebedingt (idiopathisch) sein. Auch postinfektiöse Omarthrose nach Infektionen oder Vereiterungen können den Verschleiß an der Schulter verursachen.

Neben deutlichen Schmerzen in der Schulter und im Oberarm geht eine eingeschränkte Beweglichkeit des Armes einher. Ein typischer Schmerz bei Schulterarthrose ist auch in den Achselhöhlen zu spüren und manchmal kann ein tast- oder hörbares Reiben und Knacken im betroffenen Schultergelenk auftreten. Da die Schulter jedoch kein gewichtstragendes Gelenk ist, wird sie relativ selten von Arthrose betroffen. Die Erkrankung tritt wenn, dann erst im fortgeschrittenen Alter auf, also deutlich später als z.B. Hüft- oder Kniearthrose.

Zur Behandlung der Schulterarthrose steht das gesamt Spektrum der Arthrosetherapien zur Verfügung. Wichtig jedoch ist bei der Physiotherapie die Gesundheit der Schulter. Entzündungsreduzierende Ernährung ist ein wichtiger Baustein in der Behandlung und kann einem vorzeitigen Gelenkverschleiß entgegenwirken, das Fortschreiten verlangsamen und somit auch die Schulterschmerzen reduzieren. Im weiteren Verlauf glättet man endoskopisch den abgeriebenen Knorpel und entfernt freie Gelenkkörper sowie abgeriebene Knorpelstückchen. Die entzündete Gelenkhaut kann auch arthroskopisch abgetragen werden. Hilft diese Therapie nicht oder verschlimmert sich der Krankheitsverlauf, kann ein künstliches Schultergelenk notwendig werden.

Rheumatische Ursachen von Schulterschmerz

Rheuma ist ein Sammelbegriff für viele chronisch verlaufende entzündliche Gelenkerkrankungen, es kann von Gelenken auf Weichteile, Muskulatur und innere Organe übergreifen. Anders als bei der Schulterarthrose beginnt Rheuma an den Fingergelenken und greift erst später auf das Schultergelenk über. Die Schmerzen sind besonders nachts und in Ruhe zu spüren. Es kommt zu Erwärmung, Schwellung der betroffenen Bereiche und zur Versteifung der Schulter, häufig auf beiden Seiten.

Häufig wird die Rotatorenmanschette von Rheuma befallen, es entstehen dort Risse, welche die Schulterschmerzen, besonders nachts, hervorrufen. Durch die Entzündung der Gelenkschleimhaut entstehen starke Beschwerden. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu Reiben, Knacken und Schwäche im Arm und in der Schulter.

Die Behandlung erfolgt meist mit antirheumatischen Schmerzmitteln und Entzündungshemmern. Eine intensive Bewegungsübungen und Physiotherapie kann zwischen den Schüben helfen, die Schultermuskulatur zu kräftigen. Bei Rheumatikern sind sehr häufig mehrere Gelenke betroffen, was die Pflege und die Mobilisierung erschwert. Durch die oft langjährige Einnahme von Medikamenten werden auch die Knochen , Muskeln und Gelenke geschwächt, was eine gezielte Therapie oft erschwert.

Übungen zur Vorbeugung von Schulterschmerzen

Die Schulterfunktion hängt sehr stark von der gleichmäßigen Spannung der Muskeln ab. Übungen, welche die Rotatorenmanschette stärken, wirken direkt gegen die Schulterschmerzen. Häufig verspannen sich aufgrund von Schonhaltungen und Ausweichbewegungen die Muskeln im Schulter-Nacken-Bereich und im Brustbereich. Dies ist schmerzhaft und hindert die Schulter an einer freien Bewegung. Übungen zur Dehnung der Nackenmuskulatur wirken dem entgegen und schaffen schnelle Entlastung.

Selbsthilfe bei Schulterschmerzen

  • vermeiden Sie schmerzauslösende Arbeiten
  • nutzen Sie Entspannungverfahren wie progressive Muskelentspannung oder autogenes Training
  • richten sie ihren Arbeitsplatz ergonomisch aus
  • machen sie Pausen mit Dehnungs- und Kräftigungsübungen für die Schulter
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Wann ist ärztlicher Rat erforderlich

Sollten sich die Beschwerden auch bei Schonung der betroffenen Schulter nach 1-2 Wochen nicht verbessern, suchen Sie einen Arzt auf. Gehen Sie zum Arzt wenn eines der folgenden Symptome zutrifft:

  • sehr starke, stechende Schulterschmerzen
  • chronische Schulterschmerzen (länger als 3 Monate)
  • Sturz auf die Schulter oder auf den Arm mit starken Schmerzen nach einem Unfall
  • Steifheit und Unbeweglichkeit von Arm und Schulter
  • Ausstrahlen der Schulterschmerzen in Nacken oder Arm
  • Gefühlsstörungen wie Taubheit, Ameisenlaufen oder Kribbeln.
  • plötzlich auftretenden linksseitigen Schulterschmerzen, manchmal in Verbindung mit Schmerzen hinter dem Brustbein und Atemnot

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