Fussschmerzen-Ursachen-Therapie

Die größte Last unseres Körpergewichts tragen unsere Füße, deshalb sind sie auch sehr anfällig für Überlastungen. Fehlstellungen, Knochenverletzungen, Entzündungen an Sehnen und Bändern sind nur einige Ursachen für Schmerzen an den Füssen. Manchmal reicht es, das Schuhwerk zu wechseln, damit die Beschwerden nachlassen. Dauern die Fußschmerzen jedoch mehrere Tage an, treten Schwellungen, Hämatome und Überhitzungen auf, sollten die Ursachen abgeklärt werden. Die im Allgemeinen auch für viele Erwachsenen immer geringer werdenden Wegstrecke im modernen Alltag schwächt die Leistungsfähigkeit unserer Füße. Dazu kommt modernes Schuhwerk, was die Füße einengt oder formverändern einschnürt.

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Anatomie der Füße

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Die menschlichen Füße bestehen aus verschiedenen Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken. Der Aufbau ähnelt grundsätzlich dem der Hand. 20 Muskeln, 26 Knochen, 33 Gelenke und 114 Bänder hat der menschliche Fuß. Man unterteilt ihn in Fußwurzel (Tarsus), Mittelfuß (Metatarsus) und die Zehen (Digiti pedis). Zur Fußwurzel gehören u.a. das Sprungbein als Verbindung zum Sprunggelenk und das Fersenbein, das bei gerader Haltung auf dem Boden steht. Fünf deutlich tastbare Mittelfußknochen bilden den den Mittelfuß, der kräftigste Knochen endet im großen Zeh.

Die Endglieder des menschlichen Fußes, die fünf Zehen, bestehen aus Röhrenknochen mit zwei bzw. drei Gliedern. Deren Anatomie entspricht weitgehend der unserer Hände, sie sind jedoch nicht so beweglich. Der Fuß ist mit dem Schien-, Wadenbein über das Sprunggelenk verbunden, das von frei Außen- und einem Innenband stabilisiert wird.

Der Mittelfuß ist wie eine Halbkugel geformt und federt für einen geschmeidigen Gang die Stöße ab. Fast gleichmäßig verteilt sich das Körpergewicht auf Ferse und Zehenballen. Über die Großzehe rollt der Fuß beim Gehen ab. Durch den Zug der Längs- und Querbänder entsteht ein Längs- bzw. Quergewölbe. Ist das Längsgewölbe eingefallen, spricht man von einem Plattfuß. 

Erkrankungen der Füße, was ist die häufigsten Form von Fußschmerzen?

Die häufigsten Erkrankungen der Füße sind Bänderrisse am Sprunggelenk. Neben akuten Verletzungen können Fußschmerzen auch durch Fehlstellungen oder andere Erkrankungen entstehen

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Fußfehlstellungen und Überbelastungen

Die Füße der meisten Menschen sind leicht verformt oder weisen eine geringe Fehlstellung auf. In aller Regel sind sie trotzdem beschwerdefrei. Eine Vielzahl äußerer Einflüsse bestimmt unser Bewegungsmuster, falsches oder zu kleines Schuhwerk kann ebenso zu einer Fehlstellung beitragen. Ein idealer Fuß ist wirklich eine große Ausnahme.

Hallux Valgus

Weit verbreitet ist der Hallux Vagus, die sogenannte Ballenzehe. Es handelt sich hierbei um eine Fehlstellung der Großzehe, die bei einem Krankheitsbild nach außen abweicht. Frauen sind davon häufiger betroffen als Männer. Anfänglich bereit die Ballenzehe keine Beschwerden, mit der Zeit stellen sich jedoch starke Fußschmerzen ein, die besonders beim Gehen Schwierigkeiten bereiten. Im frühen Stadium helfen konservative Therapiemaßnahmen, im fortgeschrittenen Stadium kann nur eine Operation einen starken Hallux wieder in die richtige Position bringen.

Nicht immer sind die falschen Schuhe die Ursache, die den Zeh nach außen weichen lassen. Auch andere Fehlstellungen, wie ein Spreiz- oder Knickfuß, eine erbliche Veranlagung zu einem schwachen Bindegewebe, muskuläre Defizite, Rheuma oder ein schlecht verheilter Knochenbruch sind als Ursache möglich. Aber egal warum die Zehe nach außen weicht, die Folgen sind immer gleich: am Ballen bildet sich eine deutlich sichtbare Beule, die das Tragen fester Schuhe fast unmöglich macht. Mit der Zeit werden auch die Nachbarzehen zur Seite gedrückt oder der Großzeh schiebt sich über oder unter die Kleinzehen.

Eine zeitig beginnende konservative Therapie, kräftigende Übungen und Fußmuskeltraining können die Beschwerden teilweise lindern. Alles was die Muskulatur im Fuß aktiviert, Barfußlaufen, Massagen, Physiotherapie, kann dem Hallux valgus entgegenwirken. Es gibt auch spezielle Bandagen oder Schienen, die den Zeh in seine Form zurückdrücken sollen, aber eine Schiene allein wird die Fehlstellung nicht korrigieren. Im Anfangsstadium können bei Bedarf Schmerzmittel und Physiotherapie oder auch spezielle Einlagen helfen, in schweren Fällen hilft oft nur noch eine Operation. 

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Schneiderballen

Der Schneiderballen ist eine Fehlstellung des kleines Zehs. Es bildet sich ein Überbein und die Kleinzehe weicht nach innen in Richtung Großzeh ab. Die Reibung am Schuh verstärkt sich und es entstehen schmerzhafte Druckstellen oder Schleimbeutelenzündungen. Meist ist der Spreizfuß die  Ursache für einen Schneiderballen, die zuerst therapiert werden sollten. Dafür kommen Einlagen, Spezialschuhe und Fußgymnastik in Frage.  

Knick und Senkfuß

Wenn die Sehne des hinteren Schienbeinmuskels verletzt oder entzündet ist, kann eine Knick-Senkfuß oder ein Knick-Plattfuß entstehen. Das Fußlängsgewölbe sinkt ab und der Fuß knickt nach innen ab. Die daraus entstehenden Fußschmerzen sind belastungsabhängig und treten meistens an der Innenseite auf.  Der erworbene Knick-Senkfuß ist eine Fehlstellung, die besonders Frauen ab 40-50 betrifft.  Ursache ist die Degneration der Sehne zwischen dem Ansatz am Kahnbein und dem Innenknöchel. Dadurch verschiebt sich das Gefüge der Sehnen und der Fuß rutscht einseitig ab.  

Behandlung nach Liebscher und Bracht

Der erworbene Knick-Senkfuß wird zuerst konservativ physikalisch behandelt, z.B. mit Ultraschall oder Kältetherapie. Ergänzend können Schuheinlagen das Fußlängsgewölbe unterstützen. Betroffene können das Fußgewölbe auch durch spezielles Muskeltraining und sensorische Übungen wieder aufbauen. Wichtig bei diesen Übungen ist jedoch die Stärke der Beschwerden, eine akute schmerzhafte Reizung muss unbedingt vermieden werden.

Hohlfuß

Berührt der Fuß nur mit den Fersen und dem Fußballen den Boden, spricht man von einem Hohlfuß. Durch diese Fehlstellung ist der Fuß stark verkürzt. Abhängig von der Gewichtsverteilung unterscheidet man Fersenhohlfuß oder Hackenhohlfuß. In den meisten Fällen verursacht der Hohlfuß anfänglich keine Fußschmerzen. Manchmal führt diese Fehlstellung zu Veränderungen der benachbarten Gelenke, die ggf. behandlungsbedürftig sind. Im Verlauf der Hohlfußerkrankung können durch die Schwächung verschiedener Fußmuskeln Krallen- oder Klauenzehen entstehen. Durch die Überlastung der Zehenstrecker kommt es zu einer Zehenfehlstellung, die einen permanenten Druck erfahren und zu schmerzhaften Druckstellen führen können.

Spreizfuß

Ist das Fußquergewölbe eingesunken, spricht man von einem Spreizfuß. Statt nach vorn zu zeigen, weichen die Mittelfußknochen auseinander. Da der Vorfuß sehr stark verbreitert ist, haben die Betroffenen Probleme, geeignetes Schuhwerk zu finden. Mit zunehmendem Alter tritt der Spreizfuß häufiger auf. Er spielt beim Gehen und beim Stehen eine wichtige Rolle. Durch die veränderte Stellung werden beim Abrollen und bei dauerhafter Belastung z.B durch langes Stehen Knochen, Gelenke, Sehnen und Bindegewebe stärker als normal belastet.

Der Spreizfuß ist Auslöser für Druckschwielen, schmerzhafte Veränderungen der Schleimbeutel und der Knochen im Vorfuß. Häufig ist der Patient über einen längeren Zeitraum beschwerdefrei, er kann aber zum Abbau der für die Dämpfung wichtigen Fettkörper der Fußsohle führen, was schmerzhaft und unästhetisch ist. Die Rückbildung erhöht die Belastung der Gelenke, Bänder und Sehnen zusätzlich.

Spitzfuß

Der Spitzfuß ist eine Veränderung der Fußstellung, die das Heben und Senken des Fußes einschränkt. Die normale Abrollbewegung ist stark eingeschränkt. Dies führt zu einer erhöhten Belastung des Vorderfußes und einem veränderten Gangbild mit Auswirkungen auf das Kniegelenk. Ob ein Spitzfuß Fußschmerzen verursacht, hängt von den Begleiterscheinungen ab, z.B. im Sprunggelenk. Die Behandlung erfolgt meist mittels Dehnungsübungen oder anderen konservativen Therapieansätzen.

Sport und Überbelastung

Gerade extreme Beanspruchungen durch Sport und ein Übermaß an Belastungen durch die Arbeit kann sehr schnell zu den verschiedensten Arten von Beschwerden an den Füßen führen. Bei beiden sollten Sie unbedingt auf entsprechendes angepasstes Schuhwerk achten.

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Sehnenentzündung

Die Achillessehne ist die stärkste Sehne im menschlichen Körper. Sie verbindet den Wadenmuskel mit dem Fersenbein und sorgt damit für die Kraftübertragung beim Springen und Laufen. Eine Entzündung der Sehne kann durch schnelle Belastungswechsel, aber auch durch eine Fehlstellung des Fersenbeins entstehen. Unbehandelt kann es zum Abriss der Sehne kommen. Zunächst äußern sich die Fußschmerzen als Anlaufschmerzen oder unter Belastung, später treten häufiger nach dem Training stechende Schmerzen auf.

Ursache sind häufig falsches Training oder eine Fehlstellung des Fußes. Ruhigstellung, Sportpausen, gezielte Physiotherapie oder Schuheinlagen sind die bevorzugten Therapieansätze. Negiert man die Fußschmerzen, kann es zur Ruptur kommen, die in den meisten Fällen einen operativen Einsatz nötig macht. 

Bänderriß

Bänderisse sind meistens Folge eines Unfalls, man unterscheidet zwischen Innenbandriss und Außenbandriss. Um eine Überbeweglichkeit auch nach einer konservativen Behandlung zu vermeiden, die ggf. eine Sprunggelenkarthrose zu Folge haben könnte, wird die Stabilität der Bänder  operativ oder mittels einer Orthese wieder hergestellt. Diese verhindert das Umknicken des Sprunggelenks nach außen und nach innen. 

Fersensporn

Der Fersensporn gehört zu Entzündungen am Sehenansatz, er kann sowohl am Fersenbein als auch an der großen Fußsohlensehne vorkommen. Der Plantarsehnenansatz am Fersenbein verspannt die Fußknochen untereinander und ist besonders empflindlich, da hier hohe Kräfte wirken und diese Konstruktion für das Abfedern des Gewichts beim Gehen verantwortlich ist.

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Die von den betroffenen Patienten beschriebenen Fußschmerzen sind unterschiedlich, es treten Anlaufschmerzen nach Pausen, Belastungsschmerzen oder verstärkte Fußschmerzen nach der Belastung auf. Sie werden als messerartig oder stechend beschrieben. Ursache für den Fersensporn können neben Überlastung durch sportliche Aktivitäten sein:

  • langes Stehen oder Gehen
  • falsches Schuhwerk mit zu dünnen Sohlen
  • Übergewicht
  • Fußfehlstellungen
  • reduzierte Beweglichkeit des Sprunggelenks
  • dauernde körperliche Belastung
  • Verkürzung der Achillessehne
  • muskuläre Defizite

Der untere Fersensporn ist ein dornförmiger Knochenauswuchs am Fersenbein, der sich als Folge einer Überlastung am Sehnenansatz bildet. Die Erkrankung gehört zu den langwierigsten und am schwersten zu behandelnden Fußkrankheiten. Eine Vielzahl von ganz unterschiedlichen Prozessen an Sehnen, Knochen und Nerven werden unter dem Begriff Fersensporn zusammengefasst. Um einen geeigneten Therapieansatz zu finden, ist eine detaillierte Diagnose notwendig. Der Fersensporn ist ein Symptom und nicht die Ursache einer Erkrankung.

Arthrose

Als Athrose bezeichnet man ein degenerative Gelenkerkrankung (Gelenkabnutzung, Gelenkverschleiß), welche das altersübliche Maß der Abnutzung übersteigt. Eine Arthrose kann viele Arten von Gelenken betreffen. Die am häufigsten vorkommenden Formen sind die Knie-  und Hüftarthrose.

Halux Rigidus

Arthrose der Fußwurzelgelenke tritt häufig infolge eines Hallux valgus auf, dabei ist das Großzehengelenk von Gelenkverschleiß befallen. Beim Gehen fällt die Abrollbewegung über den Großzeh schwer, der für das normale Gehen typische Schwerpunkt des Körpergewichts wird automatisch verlagert. Das Gangbild verlagert sich in Richtung Fußaußenkante. 

Der Gelenkspalt verengt sich und das Gelenk entzündet sich. Zusätzliche Fußschmerzen beim Laufen entstehen durch Ödeme (Wassereinlagerungen) oder Osteophyten (Knochensporne). Viele Faktoren tragen dabei also zur Bewegungseinschränkung bei. Zunächst kommt es zu schmerzhaft geschwollenen und geröteten Gelenken, später entstehen stechende Schmerzen beim Gehen und es kann zu einer Versteifung des Großzehgelenks kommen.

Durch die Fehlbelastung kommt es häufig zu Beschwerden am Knie- oder Hüftgelenk. Unter der Gelenkfläche lagert sich Wasser ein und der Knorpel im Gelenkspalt baut sich langsam ab. An den Rändern der Gelenke bilden sich Knochensporne, die bei jeder Bewegung Fußschmerzen verursachen. 

Anfänglich lässt sich Hallux rigidus noch durch konservative Maßnahmen wie Einlagen, Kortisoninjektionen etc. behandeln, je weiter der Knorpelverschleiß jedoch fortgeschritten ist, desto eher muss eine Operation durch Fußspezialisten in einer Gelenk-Klinik gemacht werden.

Knochennekrose

Stirbt das Knochengewebe der Fußwurzelknochen ab, spricht man von Knochennekrose. Die Zehengrundgelenke verlieren ihre Form und beginnen zu schmerzen. Osteonekrose kann sich auch am Sprungbein entwickeln, sie verursacht einen dumpfen tiefliegenden, chronischen  Schmerz tief im Sprunggelenk. Häufig ist ein Unfall die Ursache für diese Art der Nekrose.

Stoffwechselerkrankungen

Störungen der Durchblutung oder des Stoffwechsels können eine Schädigung der Nerven im Bereich der Füße hervorrufen. Bei Gicht treten die Fußschmerzen häufig nachts im Bereich der Großzehen auf. Dieser ist dann geschwollen und stark erwärmt. Die Ursache sind Störungen im Harnstoffwechsel, bei der sich spitze Harnsäurekristalle im Gelenk ablagern. Bei der sogenannten Schaufernsterkrankheit ist eine Verstopfung der Arterien die Ursache für die Fußschmerzen.  Aber nicht nur Bewegungsorgane und Stoffwechsel, sondern auch eingewachsene Zehnägel, Fußpilz und andere Fußinfektionen können Fußschmerzen verursachen. 

Übungen zur Vorbeugung von Fußschmerzen nach Liebscher & Bracht

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Selbsthilfe bei Fußschmerzen

Treten Fußschmerzen auf, können Sie mit schmerzstillenden Medikamenten und Fußbädern eine temporäre Linderung erreichen. Fußgymnastik und Übungen zur Kräftigung der Fußmuskulatur beugen Fußschmerzen vor. Dies können mobilisierende Übungen nach einer Erkrankung sein, aber auch vorbeugende Dehnungsübungen und Muskelaufbau.

Wann ist ärztlicher Rat erforderlich?

Halten die Schmerzen länger als 3 Tage an, sollten Sie einen Arzt konsultieren. Auch wenn eine Gehbehinderung vorliegt, die Schmerzen zunehmen oder der Fuß geschwollen oder überhitzt ist. Haben Sie bereits Vorerkrankungen, wie Rheuma oder Fehlstellungen, sollten Sie Fußschmerzen rechtzeig abklären lassen. 

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