Handschmerzen-Ursachen-Therapie

Unsere Hände – ein Wunder der Anatomie. Ein komplexes Gebilde aus Muskeln, Sehnen, Knochen und Bändern ermöglicht uns, Dinge zu greifen, zu zerkleinern und sonstige  Arbeiten zu erledigen. Sie sind auch ein wichtiger Bestandteil in unserer Kommunikation. Neben Frakturen und angeborenen Fehlstellungen kann die Hand von vielen Krankheiten betroffen sein. 

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Anatomie der Hände

Grundsätzlich besteht die Hand aus Handwurzelknochen, Mittelhand und Fingern. Insgesamt bilden 27 Knochen, 36 Gelenke und 39 Muskeln unser Greiforgan. Sie alle spielen zusammen und lassen grob- wie auch feinmotorische Bewegungen zu. Die Steuerung erfolgt zusammen mit dem Unterarm. Außerdem versorgen sehr viele kleine Gefäße die Hand mit Blut. Die Muskeln des Unterarms mit ihren zahlreichen Sehnen strahlen in die Hand ein und setzen an den Handwurzel- und Fingerknochen an. Sie sind verantwortlich für die Bewegungen im Handgelenk und in den Fingergelenken. Die Muskeln der Hand sind nur teilweise an den Bewegungen der Finger und der Hand beteiligt. Für die Beweglichkeit unserer Hände ist also das Zusammenspiel von Unterarm und Hand enorm wichtig. 

Die Handwurzel wird von acht kleinen, gedrungenen Knochen gebildet, die jeweils zu viert auf zwei Querreihen verteilt sind und nach ihrer Form benannt sind: Kahnbein, Mondbein, Dreiecksbein und Erbsenbein. Diese Knochen werden durch Bänder straff zusammengehalten und bilden ein Gewölbe. Die Handwurzelknochen stellen eine gelenkige Verbindung zum Unterarm und zu den Mittelhandknochen dar. Auf der Innenseite eines quer verlaufenden Bandes ist ein Tunnel für Sehnen und Nerven, die aus dem Unterarm kommen und so Bewegungen und Sinneswahrnehmungen ermöglichen. 

Die Mittelhand besteht aus 5 Knochen und bildet die eigentliche Handfläche. Zwischen dem ersten Metakarpalknochen und dem großen Vielecksbein befindet sich ein gut bewegliches Gelenk, das dem Daumen als einzigem Finger ermöglicht, den anderen Fingern gegenüber zu stehen und somit Gegenstände greifen und halten zu können. Die restlichen 4 Karpalknochen sind gelenkig mit dem Handwurzelknochen verbunden. 

Die Finger bestehen aus 14 einzelnen länglichen Knochen mit folgender Aufteilung. Der Daumen hat wie der große Zeh nur 3 Knochen, das Grund- und das Nagelglied. Die restlichen 4 Finger bestehen aus Grund-, Mittel- und Nagelglied. 

Wie entstehen Handschmerzen?

Die besonders filigran gebauten Hände können auch in Mitleidenschaft gezogen werden und es entstehen Schmerzen in der Hand. Die Hände sind permanent im Einsatz und auch wenn es immer andere Tätigkeiten sind, so geht es doch fast immer um Greifen, also Schließen der Hände, was im Prinzip eine recht einseitige Bewegung ist. Genau in diesen einseitigen Bewegungsmustern liegt häufig die Ursache für Handschmerzen oder Fingerschmerzen. Durch die gebeugte Haltung der Finger, z.B. durch die verstärkte Nutzung von Smartphones passen sich Sehnen, Muskeln und Faszien an diese Position an und werden unnachgiebig und verkürzen sich auf Dauer. Überall, wo Spannungen in den Muskeln und Faszien zu groß werden, entstehen, über einen längeren Zeitraum gesehen, Schmerzen in den Händen. Knochen und Gelenke werden zu stark aufeinander gepresst, das kann zu Schäden in den Gelenken und zu Arthrose führen. Besonders häufig beobachtet man das am Daumengelenk.

Was ist die häufigste Form von Handschmerzen?

Die Handwurzelknochen sind sehr verletzungsanfällig, z.B. bei einem Sturz auf die ausgestreckte Hand. Aber auch Fingerverrenkungen, Fingerbrüche sind häufig die Ursache für Schmerzen in der Hand. Das Karpaltunnelsyndrom betrifft den mittleren Armnerv, dabei wird der Durchgang am Handgelenk eingeengt, was zu Gefühlsstörungen in den Fingern bis zu Lähmungen führen kann. Gelenkabnutzung (Arthrose), Gelenkentzündungen, Stoffwechselkrankheiten wie Gicht und auch Knochenentzündungen können die Ursache für Schmerzen in der Hand sein. 

Auch eine Ganglionzyste, eine Schwellung im Weichteilgewebe des Handgelenks oder Finger, kann starke Schmerzen auslösen. Dies tritt oft ohne erkennbare Ursachen auf, aber auch infolge von Verletzungen oder chronischem Juckreiz. Die mit einer gelartigen Flüssigkeit gefüllten Ausstülpungen können in der Regel problemlos chirurgisch schonend entfernt werden. 

Eine Sehnenscheidenentzündung macht sich vor allem durch stechende oder ziehende Schmerzen und Schwellungen im Handgelenk oder in den Fingern bemerkbar. Ursache ist oft die Überlastung der Hand. Eine Ruhigstellung und Veränderung der Haltung der Hand bei der Arbeit führen schnell zum Abklingen der Beschwerden. 

Bei der rheumatoiden Arthritis greift das Immunsystem das eigene Gewebe an und es entstehen schmerzhafte Entzündungen. Dabei sind oft die Handgelenke betroffen. Neben einer medikamentösen Behandlung durch einen Facharzt spielen regelmäßige Übungen und eine optimale Ernährung eine wichtige Rolle. 

Ein relativ offensichtlicher Grund für Handschmerzen können auch Fehlstellungen in den Fingern sein, dabei ziehen Muskeln und Faszien die Finger in eine unnatürliche Position. Auch für den sogenannten Schnappfinger sind muskulär-fasziale Spannungen die Ursache, dabei werde die straffen Ringbänder immer enger und behindert zunehmend das freie Gleiten der Sehne, die sich dadurch entzündet und zu Handschmerzen führt. 

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Übungen zur Vorbeugung von Handschmerzen nach Liebscher & Bracht

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Selbsthilfe bei Handschmerzen

Versuchen Sie, in Bewegung zu bleiben, wann immer es Ihnen möglich ist. Bei Schmerzen in der Hand können Dehnübungen, Faszienrollmassagen die Beschwerden lindern.  Bei Schwellungen, BLutergüssen, Bänderdehnungen und Zerrungen können Umschläge mit Heilkräutern zur Linderung beitragen. 

Wann ist ärztlicher Rat erforderlich?

Bei länger anhaltenden Schmerzen und Schwellungen sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden. Sind Gelenke der Hand instabil und klappen zur Seite, deutet das auf Verletzungen der Bänder hin. Der Arzt fixiert in diesem Fall das Band mit Bandagen und unterzieht die Hand einer weiteren Diagnostik. Auch längere medikamentöse Therapien sollten nur durch einen Facharzt durchgeführt werden. 

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